Seite 6

(Und vor allen Dingen könnte das auch diebstahlwillige Einbrecher abschrecken. Und wer will denn sowas?, Anm. des Autors). Wie erwartet nickten wieder alle, wie im Ballett. Meine Mission war erstmal gescheitert. Und da man ja nun gerade beim Hacken war, legte man noch einen drauf und sprach mein ständig und  regelmässiges Heranfahren mit meinem Transporter an.  Das heiterte mich wieder auf, weil ich mir wieder vorstellte, wie derjenige hinter der Hecke… Ich fragte, wer konkret dieser aufmerksame Gärtner sei, der mich bei dieser Regelmäßigkeit beobachtet. Das Gefolge wendete die Köpfe hin und her und nachdem es Luft geschnappt hatte, nickte man einander übernatürlich kräftig zu und sprach:“ Na du hast es doch gesehen, und du doch auch und du doch erst recht, oder?“ .“Äääh, ja, ja! Aber du doch auch, und du doch erst, aber ganz bestimmt!“.

Das trieb mir nun erst recht ein Lächeln auf die Lippen und ich dachte so: „Ihr armen Irren!“(Zitat aus … ???)

Ich war abgefrühstückt und man wendete sich meiner Gartennachbarin zu. Sie hatte ein paar Fragen und kam aber dann auf einen Punkt, der wieder das Chefgehabe Herrn Willnichs hervorschob.

Es ging um Folgendes: Seit Wochen schon, hing in einem Schaukasten, nahe des Huptparkplatzes, ein Aushang, auf dem veröffentlicht wurde, dass im Verband, von dem die Frau Sagenichts und Haltehin Chefin ist, gewählt werden sollte, wie mit den Gartenleerständen in unserer Stadt umgegangen werden soll. Zur Auswahl stand: Entweder der Verein übernimmt die Last für die laufenden Kosten, oder jedes Mitglied zahlt einen Solibeitrag. Während die Leute, die an diesem Kasten vorbei gingen, sich schon wochenlang einen Kopf machen konnten, war es um die, die von der anderen Seite kamen schlechter bestellt. Denn: Die andere Seite sind WIR. Unser eV- Vorstand hält sich aber im allgemeinen und auch im Besonderen sehr zurück mit neuen Informationen, wie man noch des Öfteren bemerken wird. Und da wurde dieses Thema erst ca. eine Woche vorher bekannt geben. Zur Wahl war angedacht, dass zwei Vertreter jeden Vorstandes zur Wahl gehen und abstimmmen.  Meine Nachbarin fragte nun einfältig, ob es denn bei uns eine Umfrage geben würde, die die Mehrheit für das Eine oder andere herauskitzelt. Oho! Herrn Willnich packte das Entsetzen. Wie konnte man so eine Frage stellen. Natürlich gibt es keine Umfrage, gab er Auskunft. „Wenn es soweit ist, werden unsere Vertreter schon das Richtige wählen. “ Sprachs und dasThema war beendet!

Und damit war auch unser Besuch beendet, hatten wir das Gefühl. Wir gingen.

Nun ließ es mich aber nicht in Ruhe, so abserviert worden zu sein. Noch am selben Abend schrieb ich einen Brief an Herrn Willnich und steckte ihn in seinen Briefkasten.

Nun vergingen ein paar Tage. Dann hatte ich plötzlich einen Antwortbrief von Herrn Willnich im Briefkasten, natürlich im Namen des Vorstandes.