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Aber wir taten es. von den fünf Spielzeugstangen ließen wir einen fast mittig stehen und befestigten dort ein selbst gedrucktes Parkverbotsschild. Die anderen Stangen gruben wir einschließlich Beton aus und machten daraus eine seitliche Wegbegrenzung. Alle störenden Rohre aus uralten Zeiten wurden ebenerdig abgetrennt und die Kantensteine nach Bedarf ebenso.

Der Platz war befahrbar und konnte zum Wenden benutzt werden. Das unbrauchbare Material wurde entsorgt, was eventuell zum Wiedereinsatz kommen könnte, wurde an die Gemeinschaftskiste gelegt.

Nun tat sich erstmal nichts. Doch nicht allzu lange. Es wurden plötzlich wieder Drähte gespannt, abgeschnitten, gespannt, geschnitten usw. usf. Immer wieder trat die Frage auf, warum darf auf der Freifläche im Wege des Gartenmonarchen gewendet werden und warum auf Teufel komm raus nicht. Auch jetzt beim Scheiben kommt einem wieder die Wut hoch über so eine Macherei eines über 75jährigen Alten, starrsinnigen Möchtegernbetriebsleiter mit alleinigem Bestimmungsrecht. Und warum stehen die anderen Vorstandsmitglieder wie gelähmt dahinter. Unbegreiflich.

Vielleicht!

Es kam ein Brief zu mir nach Hause. Per Post mit Briefmarke, lag er im Kasten. Theoretisch hätte der Absender, der kein anderer war als Euer Ehren, diesen selbst in den Kasten legen können, da der Weg von seinem Zuhause zu unserem eV, so gut wie genau, an meinem Zuhause vorbei führt. Aber warum??? Geld spielt doch keine Rolle. Wir haben schon einige € in Laminierfolie, Strom, Druckerfarbe und Papier investiert, welches alles in Windeseile wieder entfernt und vernichtet wurde. Es wird sicher keiner ersetzen. Herr Willnich hat schon auf Vereinskosten Stangen und Fertigbeton gekauft, die eigentlich keiner brauchte. Warum nicht auch eine Briefmarke.

Der Inhalt dieses, an mich persönlich gerichteten Briefes, ließ mich wieder lächeln. Er besagte, dass in meinem Namen und zur Eigenmächtigen Nutzung Gemeinschaftseigentum zerstört wurde und das ich das bis zum 15.12.2014 wieder in den alten Zutand bringen soll.“Im Namen des Vorstandes!“ weist er das an. Ich las ihn und legte ihn ab. Was sollte ich damit anfangen? Er liegt jetzt bei den anderen 57 Schreiben, die für den ganzen Ärger mehr hin- als hergeschickt, gemailt, ausgehängt und vernichtet wurden. Da liegt er gut.

Parallel zu diesem Brief erschien wieder ein Aushang im Kasten ( Bild folgt noch)“Im Namen des Verbandes“-. Hallo! Wer`s glaubt wird seelig! Dieser Aushang war so eigenartig verfasst und mit Fakten versehen, die jeder Logik spotteten, dass man merkte, es ist ein zur Rettung zusammengepinkertes Floß. Herr Mega Byte hatte gesehen, wie unser stolzer König die Zettel aus hing und extra für unseren Weg anmakete. Er erzählte, dass der König mit stolz geschwellter Brust von einem Kasten zum anderen schwebte. Dar Aushangzettel gleichen Inhaltes, den er an seinen Wegeinfokasten hängte, blieb ungemakert.

Selbstverständlich reagierten wir wieder mit einem Schreiben an Frau Sagenichts und Haltehin und besuchten sie auch noch einmal. Auch den an mich gerichteten Brief vom Chef des eV, legte ich unserer Verbandsvorsitzenden vor. Sie nahm ihn zur Kenntnis.  Frau Sagenichts und Haltehin erwog nun, dass jetzt aber wirklich ein Schlichtungsgespräch angesetzt wird (Mediation).  Einen von zwei vorgeschlagenen Terminen nahmen wir an. Es sollte der 10.12.2014 sein. Wir bereiteten uns darauf vor.

Inzwischen ergab es sich, dass ein freundlicher Gartenfreund einer anderen Sparte unserer Gesamtanlage auf mich zu kam und erzählte, dass neue Torschlösser eingesetzt werden sollen. Die alten taugten nicht mehr richtig. Da zu dieser Zeit unser Vorsitzender im Namen des Vorstandes, zwar fast täglich erschien, um Zettel abzureißen und im Endeffekt sogar noch selbstgebaute Aushhängekästen zu demolieren, konnte man nicht damit rechnen, ihn anzutreffen. Also wurde ich gebeten, den Kostenvoranschlag entgegen zunehmen. Ich dachte nichts Schlechtes dabei und nahm ihn entgegen. Das traf sich gut. Ich wollte bei unserer Zusammenkunft eine Übergabe machen, damit er, der Göttliche, seine Zustimmung zum Kauf geben kann. Zudem würde es im nächsten Jahr teurer werden. Ich könnte wetten, dass der Zettel bei ihm liegt und nichts geschehen ist. Ich hatte unserem Boss aber mitgeteilt, dass er sich gern das erwähnte Schriftstück bei mir abholen kann, denn scheinbar verschwinden alle Zettel die ich ihm schrieb auf seltsame Weise. Sonst würde er doch sicher mal reagieren, oder?

Das dicke Ende folgt!!!

Wie schon erwähnt konnte man täglich damit rechnen, dass ein oder drei Drähte gespannt waren, oder auch wieder nicht. Ein Gartenleben voller Überraschungen.