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Zu der Zeit hatte ich das Gefühl, nun wird alles gut. Ich ging eine Woche in Urlaub und dachte an nichts Böses, als ich bei meiner Rückkehr von Mega Byte händeringend empfangen wurde. Im Aushängekasten hing ein Zettel, der es verbot  in irgendeiner Weise Hand an den besagten Platz zu legen. Noch war er durch Drähte gesperrt. Es wurde darauf hingewiesen, dass der Platz fachgerecht hergerichtet werden muss und so lange hat nichts zu geschehen. Weiterhin hatte man einige Kuhlen im Weg entdeckt, die schon das ganze Lahr über mal mehr und mal weniger groß sind und bei Feuchtigkeit durch Pfützen recht schnell ins Auge springen. Am Kreuzungsbereich hatten die wachsamen Augen des Spähertrupps etwas vertiefte Spurrinnen entdeckt, die durch ein-und ausfahrt in den Weg und durch Wenden im Kreuzungsbereich entstanden waren. Geschätzte Entfernung vom Objekt des Anstoßes ca. 200 Meter. Muss man da nicht irgendwie zweifeln. Ich schrieb an Frau Sagenichts und Haltehin. selbst einen Besuch statteten wir ihr wieder ab. Auf meine Frage, ob denn keiner den großen gefährlichen Poller gesehen hätte, wurde sie sehr nachdenklich. alles sehr kurios. Wir nehmen an, dass nie jemand dort war vom Verband. die Begehung hat seine Majestät mit seinem Diener gemacht und alles notiert, was in ihr Auge fiel, egal, ob Logik im Spiel ist oder nicht. Das wird er Frau Sagenichts und Haltehin zur Unterschrift vorgelegt haben. Und schon war es amtlich. Als ich unseren Konrad Handlanger darauf ansprach, wusste er natürlich von nichts. Alles im Namen des Vorstandes und im Namen des Verbandes, Unterschrift Frau Sagenichts und Haltehin.

Was sollte das jetzt. Wenn es denn so sein soll, ok. Aber was geschieht, wann, wo, wie? Fragen über Fragen. Der Vorsitzende im Namen des Vorstandes war nirgends mehr in Sicht. Herr Handlanger ebenso wenig. Ich war im Urlaub und Mega Byte auf sich allein gestellt. Er ging zu Frau Sagenichts und Haltehin und fragte nach. Sie schien überfordert zu sein und machte ihrem Namen alle Ehre. Sie versprach, dass unser Gott und wir in den nächsten Tagen an einen Tisch geholt werden. Darauf warten wir noch heute.

Ich schrieb ihr wieder einen Brief, in dem ich auf die Punkte des Aushanges einging.

Nun wiegte sich unser Pharao in Sicherheit, aber…Wie ein Gockel schritt er die Wege ab. Zum Schmunzeln für den, der es sah.

Aber wir waren ja nicht weg. Wir rüsteten. Wir schrieben mal wieder. Wir schrieben Aufruf zum Beginn. Endlich sollte der seit Jahren verhasste Draht, das Streichelgehege, das nie befahren wurde, verschwinden und die Kantensteine ebenerdig gemacht werden. Leider war es sehr kurz in der Zeit, das Saisonende war schon überschritten.

Einen Tag nach dem Aufruf waren fast alle Zettel verschwunden. Erwartungsgemäß hatte Herr Willnich wieder seiner großen Lust und Last, fremdes Eigentum zu zerstören und zu stehlen, wie schon bei all den anderen Informationenzetteln gezeigt, freien Lauf gelassen.  Vielleicht ist er ja krank. Wie sonst kann man es erklären, dass niemand erfahren soll, was eigentlich los ist?

Besagten Tages am nachmittag klingelte es. Ich saß auf der Terrasse und schraubte mich gelassen aus meinem Stuhl. Als ich an der Gartentür war, musste ich mich sehr wundern. es war niemand da. ich sah den Weg nach links, nach rechts, nichts. Ich dachte schon, dass es jemand bei einer Nachbarin geklingelt hätte und bei der Frequenzgleichheit auch bei mir ein Ton entstand. das hatte ich schon einmal. Aber da fiel mein Blick auf einen Zettel, der an meine Tüt geklemmt war. Ich staunte nicht schlecht. Auf der Rückseite des Aufrufes waren ein paar Zeilen des Vorstandsvorsitzenden im Namen des Vorstandes geschrieben.
Willnichs Handschreiben