Wir fuhren weiter und die Berge. Die Strecke mit ihren vielen Kurven und den vielen Überholenden begann. Es gab aber keinen anderen Weg. Die Autobahn war ca. 30 km weit weg. Unterwegs fuhren wir wieder an den tausenden Müllsäcken vorbei mit denen dort so manche Landstrasse gesäumt ist. Warum weiß der Teufel. Die Orte dort unten sind teilweise menschenleer, oder nur ein paar Menschengruppen stehen da herum. Geisterstädte, unheimlich. Nach einigen kleinen Orten erreichten wir die Autobahn und sausten auf ihr in Richtung Norden. Wir mussten ja erst mal bis zum Scheitel, da wo sich Hacken und Spitze des Stiefels treffen. Von da ging es dann wieder schräg nach unten. So etwa in der Mitte des Hackens auf der östlichen Seite liegt Lecce, eine für uns größere Kleinstadt. Ich schreibe hier größere Kleinstadt, weil man beim Falschfahren viel Zeit verliert aber mehr Kilometer fährt, als es sein müsste. Wir mussten aber hinter dieser Stadt zur Küste, an der auf uns ein großer Campingwohnwagen wartete. Die knapp fünfhundert Kilometer hatten wir zwischen Frühstück und Kaffeezeit zurück gelegt.

Unterwegs sahen wir an einer Ecke einen kleinen Gemüsemarkt. Dort erstanden wir ein Bund mit Riesenzwiebeln und ein Bäumchen mit wunderschönen Pepperoni. Natürlich bedeuteten uns die Verkäufer, dass es diese beiden Sachen nur für uns so preiswert gibt, weil wir von so weit kommen und überhaupt. Wir hatten das Gefühl, solche Zwiebeln gab es nur da und nur an diesem einen Tag. Aber wir sahen sie dann überall, wo es was zu kaufen gab. Bei dem Bäumchen war es schon anders. Es war aber auch sehr empfindlich. Genau wussten wir nicht, wie wir es am besten pflegen sollten und es verriet uns auch nichts. Deshalb konnten wir es leider nur noch ein paar Tage genießen, dann ging es ein. Die Früchte ernteten wir und legten sie in die Sonne.

Wir kamen so ca. 15.30 Uhr an der ersten Rezeption an. Das heißt es war ein Pförtnerhäuschen, dessen Pförtner Berechtigungen zum Schranke öffnen und schließen, zum Lageplan rausgeben, die Lage ankreuzen, auf die Uhr zeigen und zu verstehen geben, Auffahrt ab 16.30 Uhr, einmal. Zum Ausladen. Das zweite Mal zum Beladen und Abfahrt. Kurz und schmerzlos!

Um zu gegebener Zeit das eigentliche Ziel, den Wagen nicht erst lange suchen zu müssen, nutzten wir die Zeit und gingen schon mal auskunden. Es war einige Meter hin bis zu der Wagensiedlung, die für die nächsten Tage unser Zuhause sein sollte. Der Weg, an dem die Wagen standen führte direkt bis zur Düne und nach ein paar Schritten links, direkt zum Strand, etwa hundert Meter entfernt. Ganz feiner, heller Sand nahm uns in Empfang. Der Strand fast menschenleer. Nun, für die Einheimischen war noch Mittagsruhe, daher nicht so viele Badegäste. Wir merkten aber in der folgenden Zeit, dass die Saison noch nicht begonnen hatte und es die ganze Zeit nicht überlaufen war. Wir wussten nun, wohin wir müssen und gingen zum Auto zurück. Die Zeit war ran und wir konnten auf den Platz fahren, der aus vielen Wegen und Plätzen zum Campen bestand. Wir waren angekommen. Nachdem wir aber nun wieder eine ganze Weile gewartet hatten, weil niemand zu sehen war, tat sich auf einmal eine Wagentür auf und ein junges Pärchen trat heraus. Sie stellten sich als die von der Reiseveranstalter eingesetzten Verantwortlichen vor. Nun konnten wir einziehen.