Was nun? Weiter brausen? Artig steckten wir den einst gezogenen Schein in den Schlitz. Es wurde eine schöne, sicher korrekte Summe angezeigt. Prompt schoben wir unsere Kreditkarte hinterher. Die wurde aber wieder ausgespuckt. Eine Stimme erklang und fragte, was unser Problem ist. Wir meinten die Schranke sei oben, aber es rührte sich nichts. Also fuhren wir an und ab. Ob nun was abgebucht wurde, oder ob wir wieder mal eine Rechnung nach Hause kriegen, müssen wir sehen.
Wir fuhren und fuhren also. Nun war der Punkt erreicht, ADAC schrieb so, die nette Frau im Navi sagt, wie sie es sah. Beide waren verschiedener Meinung. Und wie konnte es anders sein? Natürlich umfuhren wir unser Ziel weiträumig. Ich persönlich hatte damit sowieso gerechnet, und wir hatten ja kein Not. Es war Sonntag, später Nachmittag, und wir hatten noch 24 Stunden Zeit. Das Unangenehme dabei waren jedoch die hohen Berge mit dementsprechenden Straßen und engen Kurven. Das sehen aber leider nur die Ausländer. Für Italiener ist solch eine Bergkurve gleichzusetzen mit einer geraden breiten Rennpiste. Und das leben die dann auch aus. Irgendwann waren wir in der weiteren Nähe unseres Zieles . Zwei Orte davor fragten wir einen jungen Handymann nach dem Weg. Ganz freundlich erklärte er uns, wo wir lang müsse und dann war es fast geschafft.

Ankunft am Hotel um dreiviertel neun. An der Rezeption, oh Glück, eine ,,,österreichische Migrantin“. Wir fragten, ob wir in dieser Nacht schon mal hier übernachten könnten. Natürlich, sogar im selben Zimmer, in dem wir unsere Tage hier verbringen könnten. So ein Glück. Und so zogen wir einen Tag früher ein. Die nette Österreicherin brachte uns zu der akkuraten Ferienwohnung und bedankte sich, dass wir gekommen sind. Ein Blick auf das Nummernschild hatte ihr verraten von wo wir kommen.

Wir waren gelandet, da, wo es mich schon lange hinzog. Es sind von hier bis ganz unten ca. 150 Kilometer.

Wirhatten also eine Tag gewonnen. Wenn wir für die Anreise noch eine Zwischenübernachtung gebucht hätten,müssten wir uns ganz schön sputen. Abend schnell den Ort ansehen und am anderen Tag, nach dem Frühstück schon wieder auf die Tube drücken, um einigermaßen pünktlich am Zielort zu sein.

Nun aber konnten wir noch das Nötigste auspacken um dann in ein richtiges Bett zu fallen. Das Wetter war nicht so besonders. Das heißt, wir waren mit der Vorstellung gekommen, dass es hier recht heiß zugeht, aber denkste. Uns wurde gesagt, dass hier auch die Ureinwohner etwas überrascht sind von dem eigenartigen Wetter. Das war unserer Stimmung natürlich nicht sehr zuträglich. Aber was soll man machen? Also planten wir noch keine Strandtage, sondern sahen uns erstmal etwas um. Wir fuhren durch den Ort, besuchten unwissend den Platz, wo man den schönsten Ausblick über die Gegend hat, so wie Insider sagten, und aßen dort das erste diesjährige originale Gelatto-Eis des Jahres. Wie immer ein Traum.