Es war 21.30 Uhr. Meine Gänsehaut siegte und nahm mir die Entscheidung ab. Gestern wagte ich wieder einen Versuch, hier zu übernachten. Gelang. Es war nicht urgemütlich, unheimlich schön, aber es ging. Heute ist Pfingstsamstag. Von dem einigermaßen warmen Wetter, das heute den Tag beherrschen sollte, war nichts zu spüren, aber es war nicht noch kälter als gestern. Es ist 01.30 Uhr, lange dunkel, ich sitze in meiner Laube und schreibe, die Gartennachbarn sitzen vor ihrer Laube und diskutieren normal laut über das verlorene Bayernspiel gegen Italien, mein Elektrischer springt ab und zu an, um meine Füße zu wärmen, mein Täglich- Eis habe ich mir auch heute gegönnt, aber schon so früh, dass sich der Körper bis zur Bettgehzeit, die jetzt ist, wieder erwärmt hat und damit soll für heute genug sein.

So ich weiß gar nicht, ob ich weiter schreiben soll, oder nicht. Manchmal denke ich, dass das erstmal alles ist zu dem, was ich ausdrücken wollte. Dann wieder überlege ich, ob ich eigentlich das auf den Desktop gebracht habe, was ich eigentlich wollte und lese mir alles noch mal durch. Meist bin ich der Meinung, nein Kumpel, du hast es eigentlich noch nicht geschafft, das zu sagen, was du wolltest. Dann kommen Zweifel, ob das wirklich jemand liest, dann meine ich es wäre egal, Hauptsache es macht Spaß usw. Und dann geht es irgendwie weiter, aber leider heute nicht mehr. Es ist nämlich so, dass ich heute nach dem Aufstehen frühstückte, vorher duschte, dann aufräumte, Müllentsorgungsgang zum Auto. Da wir in der Gartenanlage keine Müllentsorgungstonnen haben, müssen wir eben einen so genannten Mülltourismus durchführen. Das bleibt aber im Rahmen, da ein richtiger Gärtner natürlich seine organischen Gartenabfälle auf den Komposthaufen wirft. Ich betone die Gartenabfälle, da die anderen organischen Abfälle in eine Sammelgrube fließen. Man beachte, dass ich hierbei das Wort Sammelgrube hervorhebe, da es sich nicht um eine Sickergrube handelt. Ich hatte früher mal zwei Komposthaufen aus zusammengesteckten Brettern. Die Natur konnte oben rein regnen und unten reinkriechen. Ein mal im Jahr wurde der Kompost „umgesetzt“, was für den Laien in normaler Sprache heißt, fertige Erde rausnehmen, durchsieben und Unzersetztes wieder auf den Haufen. Jetzt ist es etwas anders. Jetzt habe ich vier Schnellkomposter. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich schneller Kompost habe. Nein, nein! Da die Natur nicht rein regnen kann, streut man „Schnellkomposterpulver“ auf den Haufen und gießt. Ich finde schneller geht es nicht, aber sieht gut aus und kostet mehr Geld. Auch die Augen der Nachbarn erfreut´s.
Nur eben zur Erklärung.

Spät am Abend konnten wir sagen, das Wetter hat sich recht gut gehalten, genau so, wie wir es immer gerne hätten. Mein kleiner Sonnenscheinenkel ist bei uns. Da er „natürlich“ mit seinem einen Jahr und acht Monaten, unbedingt „Wetten, dass?“, welches diesmal auf „Malle“ stattfindet, sehen muss, kann er noch mitbekommen, wie Regen, Blitz und Donner im Dunklen aussehen.
Es hat ja sooo lange nicht geregnet!!!
Endlich!

Es ist morgens, es ist frisch, 13 Grad Celsius. Im Februar hätten wir gesagt: „Für die Jahreszeit zu warm.“ Wir hätten überlegt, ob wir die Winterjacke noch brauchen, ob wir nur die „Übergangsjacke nehmen, oder gehen wir ganz ohne Jacke und krempeln die Hemdsärmel hoch? Eigentlich würden ja die Sandaletten gut reichen, aber was sagen die Leute? Ja, die Leute!

Traust du dich, gucken sie und denken >Mensch, der hat´s gut, hätte ich man auch…<.

Traust du dich nicht, gucken sie und denken >Mensch, noch so`n armes Schwein<, oder >Bloß gut ,dass ich das nicht gemacht habe, da hätt` ich mich ja blamiert<. Kurz, mach wie du denkst!

Jetzt in der Mitte des diesjährigen Mai, nimmt uns das Wetter sämtliche Entscheidungen ab. Auch 13 Grad Celsius. Jacke- ja, Sandaletten- nein, wasserfestes Schuhwerk- ja, Regenschirm- auf alle Fälle!

Was tun? Der Kleine will spielen. Logisch. Der Opa will mitspielen.

Aber: Was?
Der Sand im Kasten- nass
Der Rasen- nass.
Die Wege- nass.
Die Hälfte der Terrasse- nass.
Das macht keinen Spass!

Bilderbuch- Keines da. Es bleiben nur die Bälle und die Autos auf dem gepflasterten Weg. Es wird Mittag und es wird nass. Von oben kommen ein paar Tropfen, zu Beginn. Kurz danach steigert es sich, aber nicht langsam und sachte, nein, schnell und heftig. Rette sich, wer kann!, Land unter! Mein Gartenweg gleicht einem gepflasterten Fluss.

Fließende Wassermassen auf dem GartenwegAbfließendes Wasser von Markise Links der „fließende“ Gartenweg. Rechts einMarkisenwasserbeulenentleerung nach nur
wenigen Minuten Regen, die danach des
Öfteren wiederholt werden musste.

Zwischen den Gärtenalle nassen Wege führen nach...Um zum tiefer liegenden Parkplatz
zu gelangen, sind bei diesen Fluten
Gummistiefel oder nackte Füße
angebracht.

Weg am Parkplatz Grau in Grau Parkplatzsee
Parkplatzausfahrt

Über sieben Brücken musst du geh´n, dann kannst du das hier übersteh´n!
Nicht nur über´s Wasser gehen, nein auch mit dem Auto auf dem
Wasser stehen, ist eine Kunst, die einem so schnell keiner nach macht.

Fazit: Alle die in meinem Garten sind, packen ihre Sachen, steigen in das von mir trotz Feiertagsfahrverbot vorgefahrene Auto, tschüß Papa, und weg sind sie.
Das war unser gemeinsames Pfingstfest.

Ich nutzte jetzt mein Einsiedlerleben, um diese letzte Seite zu schreiben. Laut Uhr ist Pfingsten auch gerade zu Ende.

Tja, alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Und dieses miese Wetter hat, laut Vorhersage, gar keins, jedenfalls nicht in den nächsten Tagen.

Mist!
Das hätt´ ich nicht gedacht!