So jetzt bin ich wieder hier, um weiter zu schreiben. Habe noch keine Pause gemacht. Erst habe ich noch mal gelüftet: Kurz und knapp, kalt und intensiv, ganz nach Vorschrift. Dann fuhr ich zum Garten gucken. Zurück, plauschen mit unserem Hausmeister, über meine Badewanne, die ich gern ausgewechselt haben möchte, die Wohnungsgesellschaft aber meinte, wir hätten diese noch nicht lange genug. Dreißig Jahre soll das Ding in meinem Bad stehen und davon haben wir erst elf hinter uns. Mein kleiner Enkel hat jetzt zweimal in der „großen“ Wanne gebadet. Er war begeistert, meine Frau auch, weil er da drin nicht rutschte. Andere Leute müssen sich extra Antirutschmatten kaufen. Man ist doch oft unzufrieden. Jedenfalls machte ich auch noch ´nen kleinen Plausch mit dem Hausmeister vom Nebenblock. Dieser gehört zu einer anderen Wohnungsgesellschaft, die irgendwann clever war und sich den Parkplatz krallte, eine Schranke vorsetzte und nun Geld kassiert. Leider geht die Schranke manchmal nicht hoch, was nicht schön ist, wenn einem die Zeit im Nacken, aber bei denen im Büro, keiner sitzt. Letzteres ist natürlich gerade am Wochenende der Fall. Ich fackele ja in solcher Situation nicht lange, klappe meine Spiegel an und die Karawane zieht weiter. Ist aber nicht jedermanns Sache. Erzeigte mir, wo die Lichtschranken sind, die das System deaktivieren, wenn man zu dicht ran fährt, warum auch immer. Nun bin ich schlauer, hilft aber wahrscheinlich keinem, der da steht und ich bin nicht da. Jedenfalls hatte ich noch Altpapier ( war eigentlich nicht alt, sondern erst von voriger Woche) in die dafür vorgesehenen Container geworfen und ging in den Keller, den Weichspüler holen. Jetzt konnte ich die Waschmaschine anstellen, wobei ich nicht rechtzeitig den Waschmittelbecher, der auf die eingefüllte Wäsche gestellt wird, finden konnte. Ich nahm einfach den Deckel von der Waschmittelflasche. Tür zu, angestellt und den Becher gefunden. Verteufelt! Und kurz danach war ich wie gelähmt. Ich hatte zwar jetzt den Weichspüler oben, aber gestern, kurz vor Mitternacht, ist das Schokoeis alle geworden. Und das esse ich am liebsten. Nun ringt in mir die Appetitseite gegen die Vernunftseite. Die Appetitseite kämpft für die Bewegung, die mich noch mal bis in den Keller und zurück treiben würde. Die Vernunftseite vertritt die Meinung, heute nur Vanille und Erdbeer zu essen, oder heute auszusetzen. Mal sehen wer gewinnt. Wenn ich lange genug warte, siegt die Vernunftseite, weil ich ab zwanzigdreißig nicht mehr runter gehe. Aber vielleicht träume ich dann schlecht. Das will man ja auch nicht. Ach,ja!

Ich machte mir, genau wie in der Vorwoche, den Rest des Sonntagmittagessens, dass es am Samstag als Abendbrot gab, warm, aß und las. Was ich zuerst tat, weiß ich jetzt nicht mehr. Dann ich rief ich oben erwähnten Gartenversand an, und erfuhr, das mein Problem erst übermorgen endgültig geklärt werden kann, da der Computer die Bestellung eventuell erst dann anzeigt. Hallo Witz! Ich probiere es nachher noch mal und schreibe als Bemerkung, dass ich die erste Bestellung storniere, falls sie angekommen ist. So hat man immer sein Tun.

Ich habe gerade eben bemerkt, dass ich ja doch mit vier Fingern tippen kann, bloß zwei ruhen immer mal aus. Vielleicht schaffe ich es eines Tages, mit sechs Fingern zu schreiben, wobei sicher vier immer Pause haben.

Jedenfalls habe ich noch rund dreihundert Bilder von unserem Enkel hin und her geschoben, welche eine feine Grobauswahl für ein Fotobuch ist. Dann habe ich mir von verschiedenen Anbietern die SW für die Erstellung eines solchen Buches herunter geladen und weiß bestimmt in ein paar Tagen noch nicht, welche ich nehmen soll. Die Rabatte stechen sich gegenseitig aus, bei jedem geht es am schnellsten, bei jedem geht es am einfachsten und bei jedem ist die Qualität am besten. Fragt man irgendwelche Leute, hat auch jeder eine andere Meinung. „Die Qual der Wahl!“

Nun sitze ich und tippe und tippe, ohne Pause, ohne Essen, Fernseher an, aber ohne hin zu sehen. Welches Opfer bring ich nur? Nein, es macht ja irgendwie Spaß. Wenn ich wüsste, ob es den Lesern auch so geht. Aber die könnten es ja einschreiben, wenn sie wollten. So, passend zum eigentlichen Thema, zu dem ich dann endlich komme, mache ich mir jetzt erstmal eine, sagen wir mal besser zwei, Schnitten, obwohl ich eigentlich von dem Kartoffelsalat von Sonntagmittag essen wollte. Aber es ist auch noch Brot da. Erst wollte ich welches kaufen oder backen, aber der Daumendrucktest hat mich überzeugt, dass das Brot noch kaubar ist. Ich hoffe es jedenfalls. Nicht, dass ich nachher eine Hand an die „Backe“ halten muss.

So, das war das! Und das waren zwei Stullen mit Schweineschmalz und Bauernkäse, wobei dieser Bauernhandkäse heißt. Ich weiß nicht warum. Vielleicht, weil sich ja immer die Frage stellt: „Wer hat den Käse zum Bahnhof gerollt?“ Den erwähnten Bauernkäse kann man in der Hand zum Bahnhof tragen. Wenn ich ihn kaufe, in einem Lebensmitteldiscounter in auch blauen Namensdesign mit „A“ beginnend, wie die Tankstelle, die aber wiederum damit nichts zu tun hat, schaffe ich sogar zwei mit einer Hand. Ich muss sagen, ich finde diesen Käse seiner Art von „A“ am besten und auch am preiswertesten. Es ist schon komisch. In dem einen “A“ bekommt man Diesel, Sprit und Lebensmittel und bei dem anderen „A“ gibt es nur Lebensmittel, aber keinen Sprit, jedenfalls nicht für Autos. Und da muss ich natürlich auch noch an etwas anderes denken. Mein Schwager! Mein Schwager, der Gerneesser hat mir mal erzählt, dass er bei „A“ des Öfteren Rindersteaks kauft, die so wunderbar sind, dass ihm schon beim Darandenken, und erst beim Davonsprechen das Wasser so im Mund zusammenläuft, dass er kaum noch sprechen kann. Er verriet mir das Geheimnis seiner Art der Zubereitung, wie lange es nur kurz von beiden Seiten gebraten werden darf, um den Fleischsaft nicht gerinnen zu lassen, welcher beim Anschneiden anfangen muss auszulaufen um beim Reinbeißen endgültig rechts und links aus den Mundwinkeln fließen sollte. Und neulich war es soweit, dass ich mal wieder sehen wollte, was „A“ außer preiswerten guten Bauernhandkäse noch so im Angebot hat und mir aus der Kühltruhe marinierte und unmarinierte Rindersteaks entgegengrienten. Es war soweit. Auch ich wollte diese Gelüste des fließenden Saftes kennenlernen. Da ich gerade einen so genannten „Hungerkauf“ machte, nahm ich gleich zwei Packungen mit und stellte mir vor, wie ich den Karton aufreiße und die zwei Steaks in das heiße Fett lege, nach kurzer Zeit wende und dann auf den Teller lege. Ich schneide es an, es rinnt etwas Flüssigkeit heraus, ich führe die Gabel zum Mund und hmmm! Aber es kommt anders. Das Fleisch muss erst auftauen. Damit ist die Sache für diesen Tag erledigt. Es liegt im Keller im Tiefkühlschrank und bleibt einige Tage dort unten, wo jetzt auch mein Schokoeis lagert und auf den morgigen Tag wartet. Vor einigen Tagen habe ich gedacht: „Du musst es endlich tun!“ Und ich tat es. Ich nahm es heraus und las die „Bedienungsanleitung“.

Dort stand, man solle die Stücke der Begierde aus den Karton nehmen, in der Folie lassen und im Kühlschrank schonend auftauen lassen. Dann in dem heißen Fett anbraten, danach durchbraten. Wichtiger Hinweis: Das Fleisch muss richtig durchgebraten sein und sollte dann in eine Aluminiumfolie gewickelt werden, wo drin es dann noch zehn Minuten ruhen soll. Dann auswickeln und genießen. Hm? Warum erst auftauen? Meine Antwort: Das Fleisch hatte für mich eine Dicke, wie drei Steakscheiben zusammen. Wie und wie lange taue ich das Fleisch schonend im Kühlschrank auf? Ich weiß es nicht. Habe es heute rein gelegt und morgen raus genommen. Wie kann das Fleisch bluten, wenn es erstens ganz durchgebraten wird und hinterher noch in Folie warm gehalten wird. Ich tat, wie mir geheißen. Mit kritischem Blick nahm ich die echt südamerikanischen Rindfleischsteaks nach dem schonenden Auftauvorgang aus dem Kühlschrank und aus seiner Verpackung. Ich legte die zwei Stücke in das heiße Fett und nach kurzer zeit waren die Außenseiten angebraten. Und, wie ich so den, sich zu meinem Mittagessen entwickelnden Pfannenbraten ansehe, kommt mir das irgendwie bekannt vor. Dieses, von so weit hierher importierte südamerikanische Steakfleisch, sah aus wie ein Stück Schweineleber aus deutschem „Anbau“. Die Form stimmte und auch die Farbe. Als es nachgegart war, nahm ich es aus der Folie und servierte es mir auf einem Teller mit selbst gemachten Zwiebelringen und fertig geschnittenen, gekauften, aber selbst gebratenen Bratkartoffelscheiben. Bloß gut, dass ich alleine war, sonst hätte ich von den Bratkartoffeln etwas abgeben müssen. Die Portion für zwei bis drei Personen, ist so klein, dass man nur mit großer Beilage einigermaßen satt wird. Aber da ich nicht soooo ein großer Esser bin, und ich meine zwei Steakfleischstücke im deutschen Schweineleberdesign hatte, konnte ich mich am Ende der Mahlzeit fast zufrieden zurück lehnen. Das „fast zufrieden“ bezieht sich natürlich auf das Fleisch. Es war so, dass das Fleisch nicht nur die Form und die Farbe von deutscher Schweineleber hatte, neiiiin! Es hat auch so geschmeckt, wie deutsche Schweineleber. Diese hätte ich aber bestimmt für den halben Preis bekommen. Aber das hole ich ja wieder raus. Wenn ich das nächste mal Appetit auf deutsche Schweineleber habe, gehe ich in den Keller und hole die zweite Packung südamerikanischer Rindersteaks hoch, taue diese schonend im Kühlschrank auf, brate alle Seiten an, dann durch und lasse noch zehn Minuten in Alufolie nachgaren. Dazu mache ich mir, wie sonst auch bei deutscher Schweineleber, Zwiebelringe und Kartoffelbrei. Und das Allerbeste dabei ist, dass ich für das Fleisch nichts bezahle.