Hier soll es nun weiter gehen.

Diese Unterbrechung sollte für alle die sein, die nach der 54. Zeile auf einem DIN A4-Blatt, leichte bis schwere Ermüdungserscheinungen zeigen, wobei die Augen anfangen zu tränen, alles leicht verschwimmt und sich die Kinnlade nicht ohne Schmerzen in Normalstellung bringen lassen kann.

Aber ich glaube diese Seite wird nicht so lang, es sei denn, ich komme leicht vom Thema ab, was sicherlich nicht, oder kaum, vor kommt, es sei denn, es passiert doch ein oder zwei, drei Mal.

Wir werden sehen.

Ich bin also aus der Zahnarztpraxis heraus, in der alles anders zugegangen ist, als ich mir erhofft hatte. Dabei prägten sich mir aber zwei positive Erinnerungen ein. Erstens hatte ich trotz allem keinerlei Schmerzen und meine rechte Wange fühlte sich nicht so an, als hätte mir der Zahnarzt als Erinnerung an seine gute Tat dieses Tages einen Tennisball zwischen Zahnleiste und Wangenfleisch geklemmt. Sonst ist das immer anders nach einer empfangenen Spritze. Da hat man das Gefühl, die ganze Seite ist aufgequollen wie ein Weltmeisterfußball. Der Tag wechselte seine dunkle Seite in ein freundlich erscheinendes Licht. Mir gab nur noch zu denken, dass er mich extra darauf hin wies, in den nächsten Stunden nichts zu essen. Das hatte ich lange nicht gehört. Ich habe das nach meinen sonstigen Gebissbehandlungsbesuchen sowieso nicht gemacht, weil mir diese Worte noch aus der Kindheit im Ohr saßen, als jeder Zwangsgang zu unserer damaligen Zahnarzthölle zur höchsten Belastung meiner Psyche wurde. Ich bat immer einen Kumpel darum, mit zu kommen. Nicht, weil ich Angst hatte vor dem unheimlich seltsamen Zahnarztpraxisgeruch, oder dem, mit unheimlich seltsamen, blutdruckhochtreibenden Geräusch, rotierenden Bohrer. Neiiiiiin! Natüüürlich nicht! Aaaach iwoooo! Ich doch nicht! Das ist doch zum Lachen! Ich und Angst, aaach, nee!

>>Es war der Warteraum und nicht die Spritze!<<

Vor der Spritze brauchte man sich nicht zu fürchten, ach wo!

>>Ich habbe garrr keine Spritze!!!<<

Der Warteraum hatte es in sich. Der war so groß, dass man von der einen Seite des Raumes kaum die, sich mit einer Hand an eine ihrer Wange haltenden Hand, gegenüber Wartenden, klar sehen konnte. Das Zimmer war immer voll. Wenn einer raus ging, kam einer rein. Sehr, sehr lange Wartezeiten waren normal. Es kam vor, dass man für den nächsten Tag einen Termin bekam, weil man an diesem nicht mehr dran kam. Und da man zu zweit schneller wartet, nahm ich meinen Kumpel mit. Dem machte das nichts aus, er brauchte ja nicht auf diesen Folterstuhl, der noch mit echter Manneskraft in die richtige Lage gebracht wurde.

>>Zwa Stundn nischt essn! Dor Näschte, bidde!<<

Das waren damals immer die Abschiedsworte.

Mein Zahnarzt der letzten Jahre hatte wahrscheinlich Zahnkitt, der schneller ausgehärtet war, als ich Hunger kriegen konnte und ich mußte mir diesen Spruch nicht anhören.
Doch diesmal war es umgekehrt.
Schon nach der Fahrt zum Garten hatte ich ein leichtes Grollen im Magen, das nach und nach lauter wurde. Aber ich blieb hart und entsprach dem Wunsch meines mich behandelten Arztes.