Heute fiel mir so zwischendurch mal ein, dass es für das optische erfassen von Dingen unserer Augen eigentlich drei verschiedenen Ausdrücke gibt, die teilweise absurd klingen, wenn sie nicht gerade im richtigen Moment eingesetzt werden, oder teilweise nur vornehm wirken sollen, obwohl der andere Ausdruck viel passender ist. Ich meine die Worte wie: gucken, sehen und schauen.

„Gucke mal!“, „Sieh mal!“

Und irgendwann kam die Bombe:“ Schau mal!“

Oh! Das zu sagen gibt dem Leben einen ganz anderen Sinn. Das Zeitalter des normalen Proletariats ist vorbei. Nur die niedrigste Stufe der Menschheit sagt noch: „Guck mal, was da ist.“ Die Entwicklung ging aber weiter. Aus dem Gucken wurde ein Sehen. „Sieh mal, was da ist.“ Das war schon irgendwie anders, eben vornehmer, nicht so ordinär, wie die Bauern sprechen, oder irgendwelche Untertagearbeiter, die das Tageslicht nur am Abend sehen, wenn es dunkelt.

Nein, jetzt guckte man nicht irgendwohin, oder irgendjemanden an! Nein, man sah irgendwohin, oder sah irgend jemanden an!

Wie klingt das auch: „ Guck mir in die Augen, Kleines!“ Oh neee!

Aber: „Sieh mir in die Augen, Kleines!“ Oh man !!! Da muss doch jedes Frauenherz weich werden, dass bei dem ersten Spruch total verknöchert. Wie haben die Damen das damals nur ausgehalten???

Und nun setzen wir noch einen drauf. „Schau mir in die Augen, Kleines!“ Na, wenn da das Frauenknie nicht stark zu beben beginnt, dann muss noch was anderes erfunden werden. Aber das kommt bestimmt auch noch.

Und wie ist das nun mit diesen Worten?

Als wir noch guckten, gab es schon den Kuckuck. Das eine hat aber mit dem anderen nichts zu tun. Es gab aber schon Schaufenster. Guckfenster gab es noch nicht. Aber in Bretterzäunen gab es Gucklöcher, aber keine Schaulöcher. Lange gibt es Fernseher, keine Ferngucker und auch keine Fernschauer. Also sehen wir erst mal weiter fern.

Insgesamt gesehen, geschaut und geguckt, ist meine Meinung:

Menschen aus uralten Zeiten, wie Du und ich, gucken mal, oder sehen mal nach dem Rechten.

Die Softis, die ja nicht wirklich Probleme erkennen wollen, die „schauen mal“.

Gucken wir mal wie die Zukunft so aussieht mit den Schauern.