Der Umzug!

Folgender Ablauf war geplant: Brötchen schmieren und belegen und hoffen, dass diese bis zum Mittag knackig bleiben, war die erste Herausforderung des Tages an die Frauen. Ich verrate gleich jetzt, dass das nicht geklappt hat. Es gibt Backwarenläden bei denen ist alles wunderbar und es gibt welche, da kauft man lieber nicht, obwohl beide zu einer Firma gehören. Kommt sicher durch klimatische Unterschiede, da beide drei Straßenkilometer von einander entfernt sind. Nur die Preissteigerungen sind gleich hoch und gleichzeitig!

Für alle anderen Helfer war Treffpunkt in der alten Wohnstätte. Zwanzig Minuten bevor der Umzugswagen kommen sollte, waren wir vor Ort. Es ging gleich los. Fahrstuhl war bereit und wir beluden ihn, um einen Vorsprung zu bekommen. Es lief wunderbar. Bis zu diesem Ereignis!

Wir hatten gerade unten in der Erdetage ausgeladen und betraten zu viert den Fahrstuhl, mein Sohn, dessen Kumpel, mein Gartennachbar Frank und ich. Ich drückte wie selbstverständlich auf die Taste neben der die Zahl „3“ eingeprägt ist. Der Fahrstuhl ruckt kurz, weil er das Gewicht feststellen will ( Mein Sohn hat behauptet, dass das so gemacht wird. Ich weiß nicht.) Die LED- Anzeige bei der dritten- nach- oben- Taste erlischt. Die LED- Anzeige des Kellers leuchtet auf und es geht los. Richtung Keller!

Der Fahrstuhl überlegt aber noch mal, ob das richtig war und hält kurz darauf an, wie wir später mitbekamen zwischen Erdgeschoss und Keller. Und er überlegt und überlegt und überlegt. Wir drücken alle Tasten , um ihm die Entscheidung zu erleichtern. Aber er merkt das nicht. Er stellt sich tot. Zum Glück konnten wir den Alarmknopf betätigen, der aus dem Lautsprecher ertönen ließ, dass wir verbunden werden. Ich hätte nicht gedacht, dass man in einem solchen Notfall und der Technik heutzutage mindesten dreimal „verbunden“ werden muss, um dann zu erfahren, dass jemand unterwegs ist. Eigentlich ist immer jemand irgendwann und irgendwo unterwegs. Unsere anderen Leute waren auch unterwegs, um zu sehen, wo wir bleiben. Erst nach einigen Durchsagen wurde uns mitgeteilt, dass jemand zu uns unterwegs ist.

Wir spaßten miteinander und vertrieben uns so die Zeit. Eine halbe Stunde soll es gewesen sein. Mein Parkuhrschein hatte inzwischen an Gültigkeit verloren und ich stellte mir vor, welche Beweise ich beim Ordnungsamt erbringen muss, um einer Strafe zu entgehen. Inzwischen war der LKW da und auch der Rest der Helfer. Die machten inzwischen per Treppe schon weiter. Und der Retter kam auch. Er öffnete die obere Tür und bat uns das Aufzugssystem so zu verlassen, wie wir es vor Jahrzehnten im Schulunterricht erlernten und gemacht hätten. Bei drei Leuten von uns ging das auch einigermaßen. Nur einer lag wie ein toter Fisch mit dem Bauch auf dem zu erzwingenden Boden. Und das war ich, der Leithammel! Feuerleiter vom letzten Aussteiger von unten und vier ziehende Hände von oben hatten genug Kraft diesen, meinen Körper aus dem sich bis Montag nicht mehr bewegenden Fahrstuhl zu hieven. Nun hieß es den Rest runter tragen. Das waren natürlich nur noch die größten und schwersten Teile, die mit umzogen.