Die Wunde ist zwar noch nicht ganz verheilt, aber ich merke sie nicht mehr. Entweder bin ich so ein „Hart im Nehmen“ – oder „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“ – Typ, oder ich hatte einfach keine Zeit daran zu denken. Wer weiß das schon?

Jedenfalls ist in der Wohnung meiner werdenden Mutter- Tochter einiges passiert. Die Tapete ist dran, Laminat fertig, Trennwand und Regale werden morgen zu den Akten gelegt. Jeden tag wird etwas erledigt und vorbereitet, um am Samstag das Umzugswerk zu vollenden. Es wird sicher noch eine Woche brauchen, um es „vollkommen“ zu machen, aber ich denke dann kann ich mich wieder meinen normalen Aufgaben widmen.

Bis zum Geburtstag!

Dann ist erstmal wieder Trubel angesagt.

Heute bin ich ganz schön fertig. Am Wochenende mussten endlich mal die alten Erdbeerpflanzen raus. Und das hinterlässt nicht nur einen schönen Anblick auf dem

Beet, sondern auch einige Schmerzen im Rücken.

Nach der Arbeit in der Wohnung pflückte ich noch Tomaten, die in diesem Jahr, im Gegensatz zu sämtlichem Obst, wunderbare reiche Ernte bringen. Dann machte ich davon Salat, aß Abendbrot und ging einmal durch unsere Gartenanlage, wegen der Bewegung. Glaub nicht, dass das für irgendetwas gut war.

Gerade hatte ich ein starkes Summen am Ohr. Diese Mistviecher! Bis vor zwei Nächten kamen sie morgens ab vier Uhr. Nun sind sie schon abends um halb zehn startklar. Ich hasse sie. Und es sind ja nicht nur Mücken. Es sind auch Wesen, die ich nicht den Spinnen und nicht den Fliegen zuordnen kann. Sie fliegen wie Fliegen und haben Spinnenbeine wie Spinnen. Unheimlich!

Neben mir liegt mein elektrischer Tennisschläger und gerade hat er seine Arbeit getan. Es gibt eines der Fabelwesen weniger auf dieser Welt. Aber ich kann doch nicht die ganze Nacht mit dem Schläger hin und her fuchteln, wo ich jetzt schon daran denke langsam in die Waagerechte zu fallen? Ich habe ja dann auch noch die Qual der Wahl. Lass ich den Fernseher an, ruhe etwas und glaube, ich stelle ihn später, kurz vorm Schlafen aus, was nicht gelingt, weil einem die Augen schon kurz vor der Beantwortung dieser Frage zufallen, oder stelle ich ihn gleich aus , wache natürlich in der Nacht auf, kann nicht weiter schlafen und stelle ihn erstmal wieder an, um das Spiel von vorne zu beginnen???

Das ist heute so, und morgen so!

Der nächste Tag!

Wie war die Nacht?

Wie oben beschrieben, brauchte ich mich nicht entscheiden, ob ich erst den Fernseher ausschalte, oder erst die Augen schließe. Es ging alles seinen ganz normalen Gang.

Ich legte mich ins Bett, nahm die Fernbedienung in die Hand und drückte durch die Programme. Ich stoppte beim Frauentausch und sah, dass man in der großen Welt nicht einfach so da stehen darf, wie man will. Die Gesellschaft möchte Haltung sehen. Nicht ich heiße irgendwie und hier bin ich, nein! Bauch rein, Brust raus, Schultern hoch, gerader Rücken, Lächeln zum Entzücken und „Darf ich mich vorstellen? Ich heiße…! Sehen sie nur , ich bin seit Zwanzig Jahren um keinen Tag gealtert, ich habe mit meinen fünfundzwanzig Lebensjahren fünfzig Jahre Berufserfahrung!“

Unnatürlich ist richtig. Das bestimmt diese Welt. Wer am besten schauspielern kann, gewinnt das Rennen. Schließlich geht es immer ums Geld! Nichts auf dieser Welt ist wichtiger als das. Freude kann am Geld scheitern. Gesundheit kann an Geld scheitern. Eigentlich scheitert alles an zu wenig Geld.

Ist das nicht traurig? Ich bin der Meinung, das die Erde allen Geborenen gehört und nicht nur einigen. Das lasse ich mal demnächst aus mir raus.

Jedenfalls schlafe ich ein.

Und ich wache auf, ca. 03.04 Uhr.

Ich sehe, dass ich das jetzt Gesendete auch nicht sehen werde, stelle aus und schlafe bis morgens durch.

Sehr schön!