Wahnsinn

Mein aufregender Gartentag

Ich habe wieder im Garten übernachtet. Ist ja keine Seltenheit, wie man sicher mitbekommen hat. Bin aber heute morgen, ganz gegen meine sonstige Gewohnheiten, etwas später aufgestanden. Heute gibt es aber dafür keinen Kaffe, keinen Löslichen und keinen anderen. Es gibt auch kein Frühstücksei der Größe L, kein Brötchen, nein nicht eins, nicht zwei, sondern gar keins. Damit setze ich meinem Willen, nur noch ein Brötchen zu frühstücken, die Krone auf. Mein Gartennachbar und ich haben uns nämlich neulich mal unterhalten und gegenseitig festgestellt, dass wir in letzter Zeit doch an der Mitte unserer Körperhöhe noch etwas runder aussehen, als noch vor nicht allzu langer Zeit. Und da er erzählte, dass er schon Jahre lang nur ein Brötchen des Morgens genießt, dachte ich, dass es doppelt abnehmend wirkt, wenn ich mein Pensum auf null % runterschraube. Ich habe das nun schon den zweiten Tag in der Woche gemacht. Morgen wird die Woche geteilt. Aber dann lasse ich wieder alle Fünfe gerade stehen und haue mir zwei Sandwichschnitten rein.

Mittag habe ich mir gegönnt. Morgen gibt es keins, aus Zeitgründen.

Jedenfalls legte ich los. Erst wollte ich meine angefangene Hecke fertig schneiden, aber das Wetter spielte nicht mit. Dann harkte ich meinen „kontaminierten“ Rasen in alle Himmelsrichtungen und erntete so einen großen Sack abgestorbenen Grases. Obengenannter Nachbar hatte nämlich die Klagen meiner Frau erhört und irgendein Zeug gemixt, dass den sprießenden Pflänzchen zwischen den Gehwegsteinen den GARAUS machen sollte. Ich spritzte den Gartenweg damit und der Test ist gelungen.

Aber nicht nur dort !!!

Wir sind ja nach meiner „Spritztour“ auf dem Weg gelaufen und ab und an mal über den Rasen gegangen. Das hat er nicht vertragen. Angeblich soll das Zeug sechs bis acht Wochen wirken. Dann ist die Saison vorbei und ich sehe meinen schönen Rasen erst im nächsten Jahr wieder. Hätte ich bloß nicht auf meine Frau gehört. Beim Fahren gebe ich auch ab und zu nach und wir landen da, wo wir eigentlich nicht hin wollten. Dann meckere ich mit ihr, aber noch mehr mit mir, dass ich nicht so gefahren bin, wie es mir mein Orientierungssinn eingegeben hatte. Aber hinterher ist man immer klüger. Man will eigentlich nicht schon vorher sagen, dass sie kein Recht haben wird, ist jedoch so.

Zurück zum Garten!

Ich habe meinen Abfall, den ich morgen zur Kompostdeponie bringe, eingeladen, den Familienbesuch verabschiedet und mache jetzt das, was ich schon drei Tage vorbereitet und heraus geschoben habe. Ich weiß nicht wie viele Heimwerker davon betroffen sind. Mir geht es jedenfalls so, dass ich gerne Heimwerkerarbeiten mache. Ich tapeziere, lege Laminat, verlege Fliesen unten und an der Seite, repariere, was ich kann und Elektrik ist für mich kein Fremdwort und ich habe keine Angst davor.

Und bei mir ist das Ziel entscheidend. Ich versuche immer, bei all diesen Maßnahmen mein benötigtes Werkzeug so zusammen zu halten, dass ich in jeder auftretenden Körperlage sofort daran komme. Es haut aber nicht hin. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich mir zum Tapezieren mindestens fünf Bleistifte hinlege, um anzuzeichnen, wo unten abgeschnitten werden muss. Aber nach ca. drei bis vier Bahnen bin ich am Suchen.

Alle verschwunden !