Frühling!

Der März ist fast um. Im Mai beginnt das Sommerresidenzjahr, dass heißt alle Sachen wie Fernseher, Radio, Bettwäsche und, und, und muss raus in die Laube. Mit dieser Aufgabe geht der April dahin.

Dabei ist aber ein Phänomen zu beobachten.

Wenn im Herbst die Saison beendet wird, versucht man die, als wertvollsten Dinge eingestuften Sachen, in den heimischen Keller zu bringen, um sie vor Missetätern zu schützen. Der vorhandene Platz ist immer gleich groß.

Wenn der Herbst die Saison beendet, verstaut man viele Sachen auch im Garten, weil man denkt, dass vielleicht doch keine Missetat geschieht. Der vorhandene Platz ist immer gleich groß.

Das Kuriosum: Man nimmt immer weniger Sachen mit und lässt demzufolge immer mehr Sachen im Garten.

Denkt man!

Es ist viel im Garten und wird jährlich mehr.

Und im Keller?

Der wird mindestens genau so voll wie im letzten Jahr.

Wie kommt das nur?

Und immer geht die Zeit weiter. Im Hintergrund denkt man, dass es in diesem Jahr ja eigentlich mal wieder einen richtigen Sommer geben müsste, wo doch unsere Bundeskanzlerein der ganzen Welt vorgaukelt, dass es auf Erden zu warm ist. Ich merke das nur daran, dass extra kaltes Licht erfunden wurde und ich die Kühlung dieser „Fern(en)wärme“ mit bezahlen muß.

Und wie in jedem Jahr ziehen sich meine Gartennachbarn nach ein paar Sonnentagen meinen Zorn auf sich, weil sie meinen der Boden ist zu trocken und es könnte doch mal wieder regnen. Und prompt kam es auch wieder in diesem Jahr so, dass es fast keine regenfreie Tage gibt.

Tja! Es ist „Sommer“.

Und?

Konnten wir uns mal irgendwann eine längere Zeit zurücklehnen und sagen:

Haaach ist das schön!

Das ist soooo schön!

Nein!

Wir mussten an Feiertage denken, an Einladungen , an Geschenke, organisieren, planen, kaufen, arbeiten und so weiter.

Und genau so geht es auch im nächsten halben Jahr weiter, bis zum Weihnachtsfest.

Wünsche merken, Geschenke kaufen, Feiertage durchorganisieren und als Höhepunkt einen Baum besorgen, ob mit Frei-Ente als Zugabe oder ohne, zum Festpreis, oder nach Höhe des Baumes, alles wieder aus dem Keller holen und so weiter und so fort.

 

Zack!!!

Das Jahr ist um.

Jetzt könnte man ja…

… sich zufrieden nach hinten zurücklehnen und mit leichter Arroganz sagen: “Geschafft, das haben wir wieder gut hingekriegt! Nun haben wir erst mal ´ne Menge Zeit bis zum nächsten Weihnachtsfest. Gut das es soooo lange hin ist. Sylvesterparty mit all seinen Tücken ist auch überstanden.
Jetzt ist erst mal Ruhe.“
Pause!

Um nichts kümmern, einfach nur da sein. Zur Arbeit gehen (wenn man denn welche hat, Anm. d. Autors!), nach Hause kommen, Käffchen kochen, Glotze an, Beine hoch, Brille auf die Nase und Zeitung auf die Knie. Bis zum Abendessen einfach nichts machen, außer eventuell umkippen und auf der Couch für ein paar Viertelstündchen in einen Tiefschlaf versinken. Sachtes Erwachen, blinzelnd zur Mattscheibe blicken und …

 

 

Jedes Jahr wieder!

 

Hastest mal bedacht?