Da ja jetzt auch Zeit der Urlaubsplanung ist, versuchte ich mir damit die Zeit zu vertreiben, was heißt, dass ich erstmal durch die Reisebüros gehetzt bin und Kataloge mit Angeboten aus südlicheren Ländern rund um die Adria zu holen. Nachdem meine Tochter, als Mutter, des Öfteren, innerhalb von Wochen, hart aber freundlich erklärte, dass ihr Sohn, mein Enkel, nicht mit einem Flugzeug in irgendein Land fliegen dürfe, selbst wenn dort Tag und Nacht die Sonne scheint, das Meer ständig blau ist, himmelsgleich, angenehme warme Temperaturen herrschen und Regen nicht fallen kann, weil gar keine Wolken da sind und der Sand ganz warm und fein durch die Zehrillen rieselt, sprach ich mich für das Auto aus. Sie stimmte zu.
Aber!
Kroatien, Slowenien, Italien zu weit.
Aus der Traum vom azzuroblauen Meer mit Schönwettergarantie.
Bis an die niederländische Nordseeküste? Tscha, daaa, das könnte man machen, das ist nicht so weit. Waren wir schon mal vor zwei Jahren. War doch so schön. Dem Kleinen hat es gefallen ( war damals ein dreiviertel Jahr).  Ja das geht. Ich besorgte einen Katalog von Holland. Das war`s! Es ist immer noch nichts entschieden.
So wandte ich mich meinem Sanierungsprojekt zu.

Und da bin ich seit Anfang Februar mittendrin. Ich möchte aber hier auf Einzelheiten verzichten, da das hier zu weit führen würde, das eigentliche Thema verfehlt und die Wenigsten interessiert. Wer aber sehr neugierig ist und unbedingt wissen will, wie das alles so abgeht, sieht mal unter: http://keinendunst.npage.de nach.

Also, sozusagen, könnte man annehmen: Eigentlich kommt man nicht zur Ruhe. Es ist also fast Frühjahr ( in zwei Tagen). Eine Woche Geburtstagsvorbereitungen liegen an. Abendessen, Kuchen, Trinken, Sitzordnung, Einladungen, Stühle,Teller, Tassen, Bestecke, Spielzeug, alles muss geplant werden. Heute so, morgen so und übermorgen anders. Abendessen, Kuchen, Trinken, alles muss eingekauft werden. Abendessen, Kuchen, Trinken, Stühle, alles muss hochgeschleppt werden.

Man sehnt sich den Tag herbei, an dem alles wieder an seinem Platz steht und liegt, alles beim Alten ist, man sich hinlümmeln kann, wie man will, alle Fünfe gerade sein lassen, kurz: Wie man es seit Jahresanfang vor hatte. Falls es als Geschenk etwas zum Spielen gab, spielt man. Uber die um eins höhere Zahl in der Altersangabe kommt man schon weg. Hauptsache erstmal ausspannen!

Man träumt: Haaach ist das schön!

Das ist soooo schön!

Man weiß: Haaach wäre das schön!

Das wäre soooo  schön!

Der Frühling kommt, jedes Jahr wieder. Wir freuen uns endlich auf einen langen Sonnenschein, auf trockene Erde auf sich erwärmendes Swimmingpoolwasser. Aber einfach nur freuen reicht da nicht. Nicht, wenn man einen Garten hat. Die Freude muss sich in unserem Kopf den Platz teilen mit den sogenannten „Gartenvorbereitungsplänen“. Das ist in etwa so, wie mit den Übergangsjacken für Männer; Arbeit und Jacken zwischen zwei Extremjahreszeiten. Der vergleich hinkt natürlich etwas. Mit den „Gartenvorbereitungsplänen“ wird man mal fertig. Eine Übergangsjacke für mich suchen wir seit Jahren. Immer wieder lasse ich mich einmal pro Jahreszeit überreden doch einmal mitzukommen in die Läden, in denen die Frauen so gerne verweilen. Hier ein Konfektionsladen, dort eine Boutique, da ein Salon und hier ein Klamottenladen! ich gehe mit, gelangweilt. Ich weiß, was kommt. „Wir sollten erstmal zu … gehen, da habe ich was gesehen …!“ Schön. Und ich weiß genau, dass ich in diesem Laden nicht zu der Jacke der Begierde komme, weil: Passt nicht, Farbe entspricht nicht meinen Vorstellungen, sitzt nicht, was auch immer. Nächster Laden, nun ja. Dritter Laden: spätestens hier glauben wir der Verkäuferin, dass wir die Übergangsjackenzeit verpasst haben. Dadurch habe ich nun in den letzten Jahren, eine vom Verkaufspersonal als „Na–die-könnte-man-noch-als-Übergangsjacke-verwenden“-Jacke, aufgeschwatzt bekommen, die ich dann als solche, aber auch als Winterjacke anziehe und somit einen Winterjackenkauf abwenden konnte. Und obwohl wir auf eine ganz ander Farbe aus waren, ergab sich immer ein neutrales GRAU. Ich finde das nicht besonders schön, aber praktisch.  da ich mich nicht so sonderlich damit beschäftige, weiß ich doch, dass es Trendfarben gibt. Ich bekomme aber nicht so schnell mit, was gerade IN ist. Gerade hieß es: „Grün ist IN“ und ich war drauf eingestellt, da hieß es „GRÜÜÜÜN????“  Das ist doch passeee. Lila ist der Trend. Also denke ich in lila. Aber zu lange, es ist längs wieder eine andere Farbe IN.

Mein grau ist zeitlos, unmodern trist. Damit spare ich zwei Trendeinkäufe.

Genauso ist es auch mit meinen meisten anderen Sachen. Ich kaufe immer die gleichen Schlappen und Sandaletten. Ich weiß, dass ich mich damit am wohlsten fühle. Und das zählt, oder?

Es ist eben so, dass nur die Sachen richtig passen, die genau so sind, wie die Vorgänger.