Es ist doch so: Ein Umzug ist ja nicht nur ein Umzug wie er im Worte steht. Vieles gehört dazu. Als Wichtigstes sind dabei die Tochter des Ausführenden und die Mutter der Tochter des Ausführenden. Der Ausführende hat zwar ein Mitspracherecht, aber erst nach der letzten Entscheidung. Und da der Ausführende meist beim Ausführen ist, kann er, und möchte auch nicht unbedingt, die Einkaufsausflüge durch die Läden und Baumärkte begleiten. In Letztere geht er lieber alleine. Warum? Er weiß, was er an Material braucht und was er sucht. Bei Frauen ist das anders. Die wissen zwar auch was sie brauchen, aber nicht, was sie dazu brauchen. Sie denken sich wie es aussehen soll, können es sich aber bildlich gar nicht vorstellen. Sie sehen etwas und meinen das ist schön, so soll es bei uns auch aussehen. Aber das ist nicht immer so einfach. Hier ein paar Beispiele:

Die Beiden kaufen beim Discounter „so und so“ Deckenlampen, für drei Zimmer drei Lampen verschiedener Namen, verschiedener Formen aber gleicher unangenehmer Installationsausführung. Der Ausführende macht sich an die Arbeit, in der, von der Mutter der Tochter des Ausführenden, vorbestimmten Reihenfolge. Die erste Lampe wird angehalten und es wird befunden, dass die beiden Pendelkabel gekürzt werden müsse. Ja, das stimmt. Aber die Frauen wissen gar nicht, dass da oben nicht so viel Platz ist, dass man das einfach hochschieben kann. Man muss schneiden. Man muss beide Schnüre neu verdrallen und diese in eine Hülse schieben. Das ist Vorschrift. Nicht einfach schneiden, abisolieren, zusammendrehen und ab in die Lüsterklemme. Aber wer hat schon solche Hülsen vorrätig und wer weiß das überhaupt?

Ich schon! Und darauf setzen die zwei Frauen.

Nun kommt aber erst die große Herausforderung, das gute Stück als Alleinausführender mit nur zwei Händen auf der Leiter an der Decke zu montieren. Wenn das Trägerteil an die Decke geschraubt ist, geht die Qual los. Als Erstes muss dort Gelb/Grün angeschraubt werden. Eine Hand hält die Lampe, die andere muss Flexibilität zeigen. Man hofft, dass die sich in der Anschlussöse des Gelb/Grün eingeschobene Schraube nicht in dem Moment heraus fällt, in dem man sie erfassen will. Fällt sie, ist man „stinkesauer“. Man verlässt die Leiter mit der Lampe in der Hand. Falls man nicht beobachten konnte, wo die Schraube aufschlug, hin sprang und hin rollerte, macht man sich auf die Suche. Neuer Ansatz. Manchmal passiert das ein paar mal hintereinander.

Wenn der Daumen die Schraube an das Gewinde gedrückt hat und sie etwas nach rechts drehen konnte und sie leicht gefasst hat, vorsichtig die Hand zur Hosentasche führen, wo hoffentlich noch der passende Schraubedreher steckt. Anziehen. Gut. Nächste Spannung! Kann die Lampe an diesem „Sicherheitsdraht“ so lange hängen, bis die anderen Adern in Ruhe angeschaltet werden? Ja. Und nun kommt das Schlimmste. Lampe muss an Träger geschraubt werden. Passt alle Technik hinein? Schlecht! Man kämpft. Man flucht, man schreit. Ein Hammer hat´s gerichtet.

Das war die Leichte!!!

Die zweite Lampe hatte zwar mehr Gewicht, aber Dank der Erfahrungen, war diese Montage nur genau so schwer wie die Erste.

Aber mein Hass wuchs, und genau wie ich es mir gedacht hatte, nicht ohne Grund. Die Letzte ist die Schwierigste. Ich schob es so lange hinaus , wie es ging. Die Zusatzaufgabe war hier, dass manche Kabel nicht von oben, sondern von der Seite kommen. Aber dafür ist ja keine Lampe mehr vorgesehen.

Also wurde nach oben ein Tunnel gestemmt und die Schwierigkeiten konnten beginnen. Alles wie gehabt! Nur schlimmer. Aber irgendwie ging es dann doch, aber leider nur drei Tage.

Als ich die defekten Teile tauschte, sah ich, dass die Ausstellungsstücke so angebracht sind, dass die Frauen denken , dass ist ganz einfach zu montieren.

Und?

Für alle Fälle habe wir ja den Ausführenden!!!