Ich wollte diesen zweiten Teil damit beginnen, dass es fast genau ein Jahr her ist, als der erste Teil hier veröffentlicht wurde. Aber das stimmt nicht. Genau an dem Tag, als ich begann, diese Zeilen zu schreiben, war genau auf den Tag, ein Jahr um. Es ist ein Zufall, aber doch irgendwie eigenartig, oder? Also wurde es ja höchste Zeit. Gut! Auf geht`s!

Es war also Februar. Erst mal geschah nichts. Alles ruhig. Wer auf dem inzwischen mal offenen, mal abgesperrten Wendeplatz wenden wollte, wendete, wer nicht wollte, ließ es sein. Der eine nahm die Absperrung zur Seite, der andere machte diese wieder fest. Jeder, wie ihm gerade war. Keiner meckerte, keiner schrieb Briefe.
Doch im Hintergrund ging es weiter.


Inzwischen wurde nämlich weiter am Gedanken der neuen Schließanlage und dem neuen Tor gepuzzelt. Der eigentliche Grundgedanke der aus Mega Bytes Gehirnzellen stammte, wurde im Laufe der Zeit zermürbt. Dass irgendwas im Gange war, hatte sich herum gesprochen. Aber was Konkretes wusste keiner. Also wurden wir angesprochen. Jeder der uns traf und etwas läuten gehört hatte, fragte nach dem was und wie. Gerne gaben wir Auskunft über unsere Vorstellungen. Wir berichteten, dass wir an ein elektronisches Tor dachten, das mit Fernbedienung zu händeln sei und erklärten die Vorteile. Man könne in Ruhe einfahren, brauche sich um nichts weiter kümmern. Das Tor würde alleine schließen und alles wäre gut.
Ja, das waren unsere Vorstellungen. Aber die Mehrheit dachte anders. Jeder der mit uns sprach, hatte sein Auto normalerweise in einer Garage einer Garagengemeinschaft zu stehen.
Und siehe da: Alle diese Garagengemeinschaften hatten eines gemeinsam. Sie waren nämlich mit elektrischen Toren versehen.
Und  all diese elektrischen Torsysteme neigten sooo zum schnellen Kaputtgehen. Das heißt, bei dem einen versagte der Öffnungsmechanismus mindestens 90 mal von hundert und bei dem anderen ging es fast jedes mal nicht wieder zu. Abgesehen vom Winter allgemein, der der armen Elektronik sowieso so zusetzt, dass nichts mehr geht und wenn da nicht noch was mit der Kurbel zu machen wäre, würden im Winter von 100 Autos 100 stehen bleiben müssen. Und dann der Strom. Die unwahrscheinliche Menge von Strom, die durch die 180 Gärtner bezahlt werden müsste, würde jährlich eine Summe ausmachen, die geradlinig gegen unendlich geht. Na und das geht gar nicht. Also kurz: Ein normales, mit Hand geöffnet und verschlossenes Tor wäre noch machbar, wenn es denn unbedingt sein muss, was nicht so sicher ist, aber mehr nicht. Es gäbe einfach zu viele Probleme mit so einem verflixten elektrischem Tor. Was ist, wenn ER im Garten ist und hat die FB??? SIE kommt später. Soll ER jetzt hinlaufen mit der FB? Soll SIE den Schlüssel nehmen, obwohl man eine FB hat? Soll man 2 FB haben. Oh das Geld? Nein!
Nein, geht alles nicht. Es führte kein Weg hin.
Zum Thema Schließanlage war man nicht soooo widerspenstig, weil man sicher dachte, zum neuen Tor gehört auch ein neues Schloß.
Das aber alles nur zwischendurch. Wir kommen nun wieder zu unserem Herrn Willnich, der auch nun wieder seinem Namen alle Ehre machte. Im Zuge des Vorankommens wurde von allen anderen Vereinen ein Termin anvisiert, der eine gemeinsame Besprechung der Vorstände zu Tor und Schließanlage vorsah. Natürlich tat unser Herr Willnich erstmal so, als würde es ihn gar nichts angehen. Deshalb bat man uns beide zum Stelldichein. Nicht schlecht staunten wir, als am 13.04.2015 plötzlich und unerwartet, natürlich zu spät, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, ein Mercedes vorfuhr, der Herrn Willnich gehört und von ihm gesteuert wurde. Er stellte sich zu uns, mit einer Schulter zu uns gerichtet, mit leicht abgewandten Kopf, als würde er rein zufällig hier sein und nur ungewollt der Worte lauschen müssen. Artig hörte er sich widerwillig den größten Teil an, bis auf einmal eine Reaktion von ihm kam. Er meinte, dass sein Verein die Sache nicht mit tragen wolle.  Es sei unnötig und die Schlösser könnte man immer noch reparieren lassen. Da er aber daraufhin keine für ihn positive Zustimmung bekam, atmete er noch ein paar mal tief durch und begab sich zu seinem Mercedes. Er fuhr an uns vorbei und entschwand. Mega Byte und ich wiesen die anderen darauf  hin, dass wir nichts zu sagen haben, dass wir aber die besprochenen zwei Punkte auf die Tagesordnung der nächsten Mitgliedervollversammlung setzen lassen wollen. Das taten wir. Leider wussten wir nicht, wann diese Versammlung sein wird.
Als wir im Januar beim Schlichtungstreffen waren, hatte Frau Sagenichts und Haltehin immer wieder auf Herrn Willnich eingeredet, um ihm nahe zu legen, dass aus gegebenen Anlass im April eine solche Mitgliederversammlung einberufen werden sollte. Aber er wich immer wieder aus und meinte, dass hängt davon ab, wie die Vorstandsmitglieder zu arbeiten hätten. Die Zeit, die Zeit! Und so zog er die Sache hinaus. Mitte Mai telefonierte ich mit einem Vorstandsmitglied, mit dem man auch normal reden kann und der auch gewisse Einsichten zeigt. Dem schilderte ich die Situation mit Tor und Schließanlage und dass ich erwarte, dass nun die unausweichliche Wahlversammlung  stattfinden müsse. Und siehe da, es wurde zum 29.05.2015 die langersehnte Versammlung „ausgerufen“.
Der Aushang brachte fast erwartungsgemäß nicht alle, von uns vorgeschlagenen Tagesordnungspunkte, die die Wahl betrafen und vorher schon abgeschmettert wurden. Aber Wahl. Schließanlage, Tor und Wendeplatz waren darauf vermerkt und für alle überraschend noch ein Vorschlag zur gesamten Stromabschaltung der Vereinsanlage vom 30.09- 29.11. einen jeden Jahres, um dem Stromverlust durch Kriech- und Nebenströmen zu entgegnen. Irgendwie muss es dann bis zu Herrn Willnichts Ohr gedrungen sein, dass seine Aufzählung der Stromarten nicht ganz korrekt ist und außerdem das Datum der Wiedereinschaltung doch recht denkwürdig ist. Zwei Tage vor Versammlung wurde auf den 29.02. geändert. Dass das nur alle vier Jahre ist, wurde nicht bedacht.